Samenspende


Nachdem der letzte Posttitel so reisserisch war, musste ich einfach nachdoppeln...*grins*
Jedes Jahr im Herbst überkommt mich die grosse Sammelwut. Samen ernten für die Samenspende....(und natürlich für den Eigenbedarf)
  'Tagetes' und 'Verbena Bonariensis'

Ein Teil meiner Samen verschenke ich jeweils in der Nachbarschaft, zu Weihnachten, als Mitbringsel oder am Pflanzentauschmarkt in unserer Gemeinde.
An sonnigenTagen werden die trockenen Samenstände abgeschnitten, jene von Mohn und anderen Sorten, wo die Samen von alleine haufenweise aus den Kapseln fallen, stecke ich vor Ort samt den Stielen in eine grosse Plastiktüte. Diese wird dann aufgehängt (oben offen gelassen) und die Samen fallen so nach und nach auf den Tütenboden. Kein einziges zukünftiges Blümchen geht verloren ;-) (als ob man nicht eh genug davon hätte)
Tomaten und Gurkensamen müssen erst ins Wasserbad. Die schleimige Keimschutzhülle schimmelt gerne. So baden die Kerne erstmal 1-3 Tage in einem Glas Wasser. Jeden Tag werden die Kerne/Samen in einem Sieb unter dem fliessenden Wasser gewaschen und mit dem Finger leicht gerubbelt. Wenn man erkennt, dass der Samen von der schleimigen Hülle befreit ist, trocknet man sie auf einem Holzbrett, denn dort kleben die Samen nicht so stark an wie auf einem Haushaltpapier.
Blumensamen von Verbena Bonariensis sammle ich ausschliesslich für andere -
in meinem Garten haben sie sich unterdessen so vermehrt, dass ich jedes Jahr im Frühjahr die Jungpflanzen aus den Kieswegen entferne und dorthin, wo es noch Lücken im Beet hat, umpflanze.  Da ist aussäen überflüssig. Ebenso die Jungfer im Grünen, Cosmeen, Vergissmeinnicht, Fingerhut, Ringelblume und viele weitere, die wenn sie erst einmal im Garten Fuss gefasst haben, jedes Jahr zuverlässig wieder erscheinen. Wiesenblumensamen ernte ich vorzu, steche in der Wildblumenwiese etwas Löwenzahn aus, und säe sie sogleich in die entstandene Lücke.
Auch im vorbeigehen ernte ich immer wieder ein paar Samen - halte Ausschau nach einer Beetlücke und werfe sie dann hinein (nein, ich buddle nicht) ganz wie in der Natur - was kommt, das kommt, und wenn nicht, ist's auch nicht schlimm....
Bei Stangenbohnen lässt man ein paar Hülsen an der Pflanze ausreifen bis sie von alleine austrocknen und gelb werden - dann ist das Saatgut erntereif. Vom Schnittsalat lässt man einfach ein oder zwei Pflanzen "hochgehen" und erntet dann ebenfalls nach ein paar Wochen genügend Saatgut für das nächste Jahr. Längst habe ich nicht alle Sorten aufgezählt...

Samen von der wilden Möhre
Bei allen Sorten muss man nur auf eines achten - F1-Hybriden eignen sich nicht zur weitervermehrung, da die Eigenschaften der Pflanze verloren geht.

Nach dem Trocknen der Samen, gibt es mehrere Varianten zur Aufbewahrung - ich verwende leere Kinder-Überraschungseier genauso wie Butterbrottüten, die man auch besser beschriften kann.
Für grössere Samenportionen habe ich immer leere Nutellagläser samt Deckel im Vorrat.
und eines verrate ich euch jetzt noch: wenn ich spazieren gehe, streife ich nämlich überall - wo zugänglich - Samen mit der Hand ab und stecke sie mir in die Hosentasche. So manches Pflänzlein das im Schweizer Garten wächst, ist aus einem "geborgten" Sämlein entstanden.








Latte Igel und der schwarze Schatten....
                         ...........lese ich derzeit meinem Sohn vor....und da passte es doch hervorragend, dass heute nachmittag bei strahlendem Sonnenschein der Held unseres Buches einen Spaziergang durch unseren Garten machte...
Eigentlich lässt er sich immer erst abends nach Einbruch der Dämmerung blicken, doch heute hat sein Magen wohl früher geknurrt. Bei uns wohnen mind. 2 Igel (so genau weiss man das ja nie) ein kleinerer und ein grösserer...sie sind tagsüber unter der Veranda und gegen Abend hört man ein hustenähnliches Geräusch - nein, da stirbt kein Tier (hört sich so an) es ist der Igel ....und schon tippelt er über die Veranda (immer genau dieselbe Strecke) bis zum Weidenpavillon (schmatz - ein zwei Schnecken intus später gehts zur Feuerstelle *schmatz-schmatz* und so geht das die ganze Nach hindurch. Frühmorgens wenn mein Mann aufsteht, geht der Igel langsam zu Bett, wackelt über den Rasen *schmatz* noch die letzte Schnecke und schleppt dann einen Apfel (für das kleine Hüngerchen) unter die Veranda und dann kehrt Ruhe ein...



















Herzliche Grüsse
Carmen      (die Tomaten-Samen sind übrigens alle vergeben)

Kommentare

  1. Guten Morgen - das ist alles sehr interessant und gut zu wissen, wegen der Samen! Ich habe auch schon welche ausgesäht, die ich von Wiesenstreifzügen mitgenommen habe.
    Bei uns im Weekendchalet haben wir ebenfalls einen Igel. Ein Riesending. Und wie du sagst, immer bei Dämmerung kommt er von irgend woher, plötzlich ist er mitten im Rasen und unser Cocker Spaniel weiss das und will nach draussen! Er wird wie verrückt und umkreist dann den Igel immer wieder und bellt...dass ich ihn ihn reinholen muss (den Hund natürlich)...erstens will ich ja nicht dass der Igel verletzt wird und auch für meinen Hund ist es zu gefährlich ;-(
    Wie mir jemand erzählt hat, probieren die Hunde die Igel auf den Rücken zu drehen, damit sie ans "Weiche" kommen. Die wissen genau, wie man's machen muss.
    Nun wünsche ich dir viel Spass beim Verschenken und Verteilen deiner Samenspende, toll finde ich die Idee!!!
    Schönes Wochenende, Barbara

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  2. Der Samen ist immer ein tolles Mitbringsel...
    Deine kleine Igelfamilie fühlt sich bestimmt sehr wohl in eurem Garten, da kann er sich einen schönen Wintervorrat sammeln.
    Wünsche Dir noch viel Spass beim Verwuschteln deiner Samen u. ein sonniges Wochenende.
    Liebe Grüße aus der Pfalz
    Bettina

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  3. Liebe Carmen
    Wunderschön sind Deine Tagetes! Ich habe dieses Jahr von einer Bekannten kleine Setzlinge bekommen, die sie selber gezogen hat. Ich habe das Gefühl, dass diese viel kräftiger sind, als jene welche man "ausgewachsen" kauft. Ich werde mir davon auch den Samen aufheben. Euer Igel ist ja so süss! Lange durften wir auch einen solchen herrlichen Abendbesucher geniessen. Leider lag er dann vor einigen Wochen tot am Strassenrand.
    Vielen Dank auch für Deinen lieben Kommentar auf meinem Blog. Sooo lieb!
    Ich wünsche Dir ein wunderschönes Wochenende und grüsse Dich herzlichst Yvonne

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  4. da hast du wirklich wunderschöne Samensammlung und die anderen werden sich freuen drüber, eine tolle Idee als Geschenk... ach das Igelchen ist ja süss und hoffe sie genehmigen sich einen Pltz bei dir!

    Wünsch dir viel Freude am Wochenende in deinem Garten
    Lieben Gruss Elke

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  5. Du hast ja wieder eine Headline! Kreisch - ich mußte so lachen. Die Verbena bonariensis versamt sich bei mir auch wild, ich sammele gar keine Samen. Sie ist einfach toll.

    Sigrun

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  6. Du liest Latte Igel und ich lese: schweizergarten.blogspot.com:-) So schön Dir "zuzuhören". Wir haben auch immer einen Igel auf dem Sitzplatz, schön gäll! Griessli Cornelia

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  7. Mir gefällt wie Du alles beschreibst,
    an Verbena Bonariensis hätte ich Interesse.
    Diese Igelgeschichte wird in meiner Gartenzeitschrift kraut&rüben veröffentlicht, ist bestimmt für Kinder interessant.
    Ich warte darauf, daß die Samen meiner wunderschönen Malve endlich abtrocknet, es regnet ja bei uns unaufhörlich.

    Ich wünsche ein schönes Wochenende

    Lg
    Brigitte

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  8. *lol* - ich möchte ja nicht wissen, wer so alles deine beiden letzten Beiträge dank Suchmaschinen angeklickt hat ;-)
    Das mit den Samen habe ich irgendwie noch nicht so richtig drauf. Aber dass sich so manches ohne jegliches Zutun vermehrt, merkt man nicht nur an den Unkräutern (Verzeihung - Wildkräutern).
    Lieben Gruß
    Elke

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  9. Bei der Überschrift habe ich selbstverständlich nur an Pflanzen gedacht!
    Ob dein Igel so hustet, weil er Lungenwürmer hat? Das soll wohl ganz häufig vorkommen. Auf unserem Rasen habe ich neulich ein ganz verdächtiges Häufchen gefunden - eindeutig Igelbesuch!
    VG
    Elke

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  10. So ein Süsser! Ich habe in diesem Jahr bei uns erst einen entdeckt... naja, was noch nicht ist, kann ja noch werden. Ansonsten laufen auch mind. 2 - 3 durch den Garten. Hüsteln lässt übrigens wirklich meistens auf Lungenwürmer schliessen, aber so lange er draussen fiedel ist, würde ich es so belassen. Sollte er aber im November noch hüstelnd durch die Gegend wuseln, würde ich ihn doch mal einer Igelstations-Betreuerin vorführen.
    Viel Spass noch beim Zusammentragen Deiner Samenbank :o).
    En liebe Gruess
    Alex

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  11. Hallo Carmen,
    Dein Garten ist traumhaft. Und ja ich weiß was Du meinst und gebe Dir recht. Vielleicht kam es damals nicht so richtig rüber. Aber Kommentare wie
    " ich hab mich schon immer gefragt wie IHR lebt", giben doch zu denken.
    Jetzt werde ich Dich und Deinen traumhaften Garten aber schnell mal verlinken.
    Ich wünsche Dir ein schönes Wochenende
    Liebe Grüße
    Britta

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  12. Hallo liebe Schweizerin

    Heute bin ich auf deinen wunderbaren Blog gestossen und ich gratuliere dir zu eurem tollen Garten, deinen tollen Bildern und zu deinem grünen Händchen ;-). Euer Garten sieht super aus!

    Liebe Grüsse
    Silvia

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  13. Hallo Carmen,
    danke für die nette Einladung.
    Zürich mussten wir natürlich sehen, obwohl es teuer dort ist. Es ist ja auch eine wunderschöne Stadt. Wir sind ganz bequem mit dem Zug von Konstanz aus hingefahren, inklusive tollem Ausblick auf's Thurgau. Mobil waren wir so allerdings nicht, was Abzweige in andere Schweizer Gärten außerhalb von Zürich angeht. ;-)
    In Kreuzlingen waren wir abends immer mal spazieren, dort war es auch teurer als in Konstanz - sogar die Schweizer sind lieber in Deutschland essen gegangen, dem schwachen Euro sei Dank.
    Viele Grüße
    Elke

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  14. Hallo Carmen,
    ich gehöre auch zu den Samensammlern- es sind ware Schätze so kleine Sämchen. Habe gestern schon ein Fensterbank-Treibhäuschen gekauft und unsere kleine Tochter gefragt, ob wir da Tomaten säen wollen. Sie meinte darauf hin bestimmt, nein Schokolade! Werde dieses Jahr das erste Mal einen Gemüsegarten habe und kann den Frühling schon fast nicht mehr erwarten. Bei Pro Specie rara gibt es übrigens Samentüten-Vorlage gratis zum Ausdrücken

    Liebe Grüsse von einer Heimweh-Auslandschweizerin

    Eliane

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  15. Hallo Carmen,

    ich bin mir nicht sicher, ob Du Kommentare zu Deinen alten Einträgen liest, aber ich versuch's mal. (Ich lese mich gerade durch Deinen Blog von hinten nach vorne durch und finde ihn wunderschön!)

    Tomatensamen trockne ich schon auf Küchenpapier, immer drei recht nah beieinander, und schneide das dann in Stücke, mit dem Namen der Tomate drauf vermerkt. Und wenn's dann ans aussehen geht, lege ich einfach meinen Küchenpapierschnipsel mit den angeklebten Samen auf die Erde im Topf, noch ein bisschen Erde drüber, fertig.

    Liebe Grüße,

    Claudia

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